Regel Nummer Eins: Nicht klappt so, wie man es sich vorgestellt hat. Soetwas gibt es nicht.
Oft merkt man das aber erst, wenn man nach dem Shooting wieder zuhause ist und die Bilder durchsieht. Dann ist es aber zu spät; die Leute sind heimgegangen, die Zelte sind abgebaut, der Bus ist abgefahren.
Deshalb muß alles zuvor ausprobiert werden. Ein Gruppenbild? Vorher ausprobieren: Draussen? Vergleichbare Stelle in der Landschaft suchen, dort die Büsche fotografieren. Sport? An die Ortsausfahrt stellen und Autos fotografieren. Portrait? Im Wohnzimmer den Kalender an der Wand aufnehmen.
Natürlich kommt man sich dabei dämlich vor. Möglicherweise wird man auch Blicke auf sich ziehen, möglicherweise werden sich Passanten wundern oder gar beschweren. Aber das macht nichts:
- Nachher weiß man, wie diese Aufnahme zu machen ist. Oder mindestens schon einmal ganz genau, wie sie nicht zu machen ist.
- Man geniert sich? Wenn man sich schon alleine geniert, einen langweiligen Busch zu fotografieren, wie soll denn das beim Shooting erst werden, wenn dort Menschen stehen und einen erwartungsvoll ansehen? Selbstbewusstsein muß ebenfalls trainiert werden, nicht nur die Technik!
Diese Vorbereitung gibt Sicherheit für das Shooting selbst. Es gibt wird jede Menge unerwartetes geben, das man nicht vorhersehen und auf das man sich nicht vorbereiten kann. Aber es ist eine Riesenhilfe, wenn man mit der Aufnahme selbst nicht nochmal kämpfen muß. Zeit hat man nur vorher, beim Shooting nicht mehr – egal wie geduldig das Model ist!